Rudolfplatz Köln

Wettbewerb

Für die Ecksituation der geplanten Blockbebauung am Rudolfplatz zwischen dem Habsburgerring, der Hahnenstraße und der Pilgrimstraße schlagen die Verfasser einen Baukörper mit insgesamt 8 Ober- und 3 Untergeschossen vor. Das Entwurfskonzept sieht vor den Baukörper mit wenigen gezielten Eingriffen an die geplante Nachbarbebauung anzupassen ohne dabei die Eigenständigkeit des Entwurfes zu schwächen. Des Weiteren soll die Nordwest Ecke aus städtebaulicher Sicht gestärkt werden. Aus diesem Grund laufen alle Geschosse an dieser Ecke zusammen, um so das Gebäude in seiner vollen Höhe erlebbar zu machen und eine starke Platzkante zum Rudolfplatz zu schaffen.

Die Form des Gebäudes resultiert aus drei einfachen Anpassungen an den Ort und das Nachbargebäude. Im Erdgeschoss wird die Nordfassade im Bereich des U-Bahnabgangs eingezogen und eine Arkade ausgebildet, um ausreichend Freiraum zwischen dem Haus und der Treppenanlage zu generieren. In den Obergeschossen 1 – 4 wird das Grundstück bis zu seinen Grenzen voll bebaut und bildet so den räumlichen Abschluss der Blockrandbebauung. Ab dem 5. Obergeschoss wird an der nördlichen Fassade die Flucht des benachbarten Staffelgeschosses aufgenommen und bis auf die Gebäudeecke geführt. So wird auf die historische Hahnentorburg reagiert, deren Höhe sich in der Abstaffelung wiederfindet, ohne dabei die gewollte Eckbetonung aufzugeben. Diese Anpassung wiederholt sich auch im 7. Obergeschoss auf der Westseite, um die Höhe der Nachbarbebauung aufzunehmen und die Gebäudeecke durch die perspektivischen Fluchten zu stärken. Die durch die Staffelung der Geschosse entstehenden Dachflächen werden als Terrassen genutzt und bieten dem Nutzer schöne Ausblicke auf den Rudolfplatz und über die Stadt.

Die ruhige Fassadengestaltung verdeutlicht die Kubatur des Gebäudes, ein einheitliches Raster gliedert die Fassaden, durch feine Anpassungen werden die unterschiedlichen Nutzungen in der Fassade abgebildet. Im Erd- und 1. Obergeschoss wird dem Kunden durch die großformatigen Fensteröffnungen ein guter Einblick in den Einzelhandel gewehrt. Ab dem 2. Obergeschoss wird durch die L-förmige Fensterleibungen ein feingliedriger Eindruck erzeugt. Die durch die L-Form entstehende Dynamik und Richtung verstärkt zusätzlich den Gedanken der Eckbetonung.

Bei der Materialisierung der Fassade wurde ein schlanker und dadurch monolithisch wirkender Klinker, in einem warmen beige / braunen Farbton gewählt, um einen Bezug zur Hahnentorburg und dem direkten Nachbarn aufzubauen, ohne dabei seine Persönlichkeit zu verlieren.
Die Erschließung des Gebäudes erfolgt in allen Geschossen barrierefrei über ein Sicherheitstreppenhaus und 2 Personenaufzüge und zusätzlich ein Lasten- und ein Personen-aufzug für die Einzelhandels Nutzung. Das 1. Untergeschoss wird an die bestehende Verteilerhalle der U-Bahnhaltestelle des Rudolfplatzes angeschlossen, so dass die Möglichkeit der Durchwegung besteht. Die im Erdgeschoss liegenden Geschäftsflächen haben eine interne Erschließung in das 1. Obergeschoss, in dem weitere Verkaufsflächen liegen. Die Büroflächen in den Obergeschossen können multifunktional als „Open Space“ oder in Einzelbüros gegliedert werden. Durch die flexible Grundrissgestaltung hat der zukünftige Mieter vielfältige Möglichkeiten der Nutzung.

Durch wenige gestalterische Eingriffe an Form und Material entsteht so eine starke Architektur, die sowohl auf ihre Umgebung eingeht als auch durch sie beeinflusst wird, ohne dabei ihre Eigenständigkeit zu verlieren.

  • Aufgabe

    Neubau eines Büro- und Geschäftshauses

  • Bauherr

    Projektentwicklung Rudolfplatz in Köln GmbH

  • Standort

    Köln Rudolfplatz / Habsburgerring