Cafédrale Immanuel Köln
Das städtebauliche Konzept entwickelt aus der Setzung der Baukörper eine klare Abfolge von Plätzen: Kirchhof, Gemeindeplatz, Kita-Hof, die in ihrer öffentlichen und geschützten Differenzierung ein lebendiges Gefüge aus Begegnung und Rückzug schaffen, das mit nur einem Mindestmaß an Zäunen und Toren auskommt und so Offenheit und Sicherheit gleichermaßen gewährleistet. Im Dialog mit der Nachbarschaft nimmt der Entwurf Maß und Höhe auf: Haus 1 im Norden und Haus 2 im Süden mit Staffelgeschoß werden als dreigeschossige Baukörper mit Flachdach realisiert und fügen sich harmonisch in die umgebende Bebauung ein.
Im Zentrum des Entwurfs steht die Idee, Kirche als offenen, durchlässigen Begegnungsraum zu denken, der die Geschichte des Ortes mit Blick auf die Zukunft weiterführt, um aus dem heterogenen Bestand ein offenes, identitätsstiftendes Ensemble zu formen, das die Gemeinde im Stadtteil sichtbar verankert und zugleich neue Impulse für das Quartier setzt.
Die Cafédrale erzählt von Kontinuität, Erinnerung und Erneuerung. Ihre Konstruktion aus recyceltem Stahlbeton bildet das stabile und wirtschaftliche Rückgrat des Gebäudes, während die hinterlüftete Ziegelfassade – gefertigt aus recycelten Ziegeln der alten Kirche, durchmischt mit neuen Steinen – Vergänglichkeit sichtbar macht und zugleich Teil eines nachhaltigen Materialkreislaufs wird. Das rautenförmige, brünierte Kupfer des Glockenturmes, das die Patina der alten Kirchentüre aufgreift und die Formen der Antikglasfenster widerspiegelt, signalisiert Dauer und Langlebigkeit, ein Material, das mit Würde altert und dem Bau ein markantes, wertiges Zeichen verleiht. Ebenso werden Teile des großen Antikglasfensters sowie Elemente des Vierjahreszeiten-Fensters im Neubau wieder eingearbeitet und verleihen dem Ort Geschichte, Identität und Tiefe, so werden sie Vergangenheit und Gegenwart miteinander verweben.
Im Innenraum spiegeln die Böden aus hellem Terrazzo das Licht der Glasfenster wider und schaffen eine schlichte und edle Atmosphäre. Aus den Bänken der alten Kirche entstehen Altar, Chorgestühl, Hocker und Kreuz – liturgische Artefakte, die die Erinnerung weitertragen und zugleich den Anspruch an Nachhaltigkeit unterstreichen.
[ Wettbewerb 1.Preis 2025 ]
BAUHERR:
Evangelische Begegnungsgemeinde KölnORT:
KölnFERTIGSTELLUNG:
In PlanungBGF:
5.800 m²Date:
Oktober 10, 2025


