Zugangsbauwerk Südturm Kölner Dom

Bei der Verlegung des Zugangs zur Domturmbesteigung aus dem Innenraum der Kathedrale nach außen sollte die Erschließung zur Turmtreppe mit Hilfe einer Durchbohrung des südlichen Turmfundamentes im Untergeschoss erfolgen. Dazu wurde ein Zugangsbauwerk errichtet, das die behindertengerechte Erschließung ermöglicht, einen Kiosk und eine öffentliche Toilettenanlage aufnimmt sowie den Zugang zur archäologischen Ausgrabung unter der Kathedrale und zur angrenzenden Tiefgarage sicherstellt. Eine breite, nicht überdachte Freitreppenanlage verbindet großzügig den Roncalliplatz mit der Verteilerebene im Untergeschoss und spiegelt in ihrer großzügigen und freundlichen Ausformung die Wirkung einer gestuften Terrasse als Teil der Platzfläche wider. Die zwei oberirdisch sichtbaren Baukörper mit minimalistischem Erscheinungsbild sollen eher als skulpturales Ensemble denn als Bauwerke im herkömmlichen Sinne gelesen werden. Aus der Steinfläche des Roncalliplatzes emporwachsend, unterstreichen sie in ihrer präzisen Strenge die Würde des Ortes und machen den unterirdischen Zugang zum Dom markant, aber unaufdringlich sichtbar: Verkaufsraum und Fahrstuhlturm sind steinerne Zeichen, deren in der Platzfläche verankerte Kubatur sich herkömmlicher Pavillonarchitektur entschlägt und in bewusstem Kontrast zu dieser tritt.  Zwischen ihnen spannt sich der Treppenabgang auf. Die Verteilerebene des Untergeschosses wird durch die Öffnung nach oben aus ihrer Kellerexistenz befreit und Teil des oberirdischen Platzraumes, von dem aus der Blick über die untere Ebene auf den freigelegten römischen Keller und die Fundamente des Südturmes fällt. Die bauhistorische Schichtung des Ortes wird so signifikant verdeutlicht und als Schaufenster kölnischer Geschichte inszeniert. [ Wettbewerb 1. Preis 2006 ]

Bauherr:
Metropolitankapitel der Hohen Domkirche Köln, Dombauverwaltung
Ort:
Köln
Fertigstellung:
03/2009
BGF:
510 m²
Date: